[BraLUG] Susi upgraden?!

[Norman Schwirz]

Am Samstag, 27. Mai 2006 01:23 schrieb Jan Tobias Muehlberg:
> Holla,
>
> Ich habe heute eine Susi-Installation auf Debian upgraden
> muessen. Aber das war eigentlich gar nicht meine Absicht. Also,
> ich fange mal am Anfang an: Es war mal eine etwas aeltere Suse
> 9-Installation, die wollte ich auf Suse 10 upgraden. Also habe
> ich die Paketquelle auf einen der Suse-10-Spiegel gesetzt und auf
> dieses Upgrade-Knoepfchen im "Kontrollzentrum" gedrueckt. Nach dem
> ignorieren einiger unwichtiger Abhaengigkeiten (grip und totem
> wollten nicht -- also wirklich unwichtig) ging's dann auch los,
> und zwar mit der Installation einer neuen glibc. Danach brach das
> Upgrade ab und fortan meldete jedes Programm ein hoefliches und
> voellig berechtigtes "Kernel too old". Naja, ich hatte dann
> keinen Bock, manuell wieder eine alte glibc draufzukopieren...
>
> Frage also: Wie geht's richtig?
>
>
> J.T.

Hallo Tobias,

du warst schon auf dem richtigen weg...

Das Kontrollzentrum (ein Distributionsunabhängiges KDE- und 
Systemverwaltungstool) ruft das Suse- typische "YaST2" auf.

Ich würde dir aber den direkten weg zu Yast2 empfehlen: einfach über die 
Konsole (yast2 als root - kannst ja su bzw. sudo verwenden um als Super- User 
arbeiten zu können) oder du suchst es dir ebend im K-Menü;-).

In Yast's "Software"- Kategorie hast du dann drei Möglichkeiten:

1. Du suchst bestimmt das SYSTEM-UPDATE. Es analysiert deine Installation und 
macht dir 'nen Vorschlag, den du ruhig an deine Bedürfnisse/ Vorstellungen 
anpassen kannst.
Wenn du nun das Update startest, wird erstmal ein kleines Backup einiger 
deiner Systemdateien angelegt (in Suse 9.3 ist das: "/etc/sysconfig") damit du 
auch hinterher noch eine Wahl hast ;-).

2. Das Online-Update kümmert sich um die "kleinen" Updates (neue 
Programmversionen, Sicherheitsupdates...) deiner Version, die es von einem 
Mirror-Server aus dem I-Net holt.

Das Patch- CD- Update funktioniert im Grunde genauso, nur das man hier eine 
lokale Quelle (CD, NFS- Verzeichnis etc.) besser angeben kann.

3. Software-installieren-oder-löschen ist die normale Softwareverwaltung.
Unter "Installationsquelle wechseln" (im Yast- Hauptfenster) kannst du
eintragen wo du deine Programmpakete herbeziehen willst und in welcher 
Reihenfolge die verschiedenen Einträge verwendet werden sollen.
Ein gängiges Beispiel ist: 1. Linux- DVD 2. Verzeichnis meiner gesammelten 
Suselinux- Updates 3. Suse- Spiegelserver im Internet.

Hierbei sollte man gut auf Paketabhängigkeiten achten, sonst macht man sich 
ggf. unnötige Zusatzarbeit! Für große Updates, wie Suse 9x zu 10 oder so, 
würde ich eher zum "System-Update" (s.o.) raten!


Falls du zu den Leuten gehörst die, die Konsole mehr schätzen, als eine schöne 
GUI (wie z.B.: KDE oder Gnome) ist "yast" (ohne 2 am Ende)
dein Freund.
Solltest du aus irgendwelchen Gründen als Root kein grafisches Programmfenster 
öffnen können/ dürfen, startet Yast automatisch ebenfalls im interaktiven 
Ncurses- Textmodus. (Dies war bei mir der Fall; einfach vorher ein "xhost +" 
als normal- User eingeben und dann via su vorrübergehend zum Superuser (root) 
werden... ("xhost -" hebt dies anschließend wieder auf).
Dies funktioniert auch für Remotelogin (ssh, rlogin etc.) , falls nicht 
versuche es einfach mal mit einem export DISPLAY=<Ziel-PC>:<Display> oder so.)

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit dies ganz von der Befehlszeile aus zu 
machen (yast bzw. yast2 ---help hilft :-)

Wie auch immer, unter Suse- Linux wirst du wohl RPM-Pakete verwenden - in 
Debian sind diese Programmpakete hingegen DEB- Pakete.


Viel Erfolg!
N. Schwirz


Zur Linux-AG: http://people.freenet.de/NSchwirz