[BraLUG] Aus der Reihe "lessions learned"

[Ingo Schaefer]

Guten Abend zusammen,

ich habe heute mal nicht lange genug nachgedacht und etwas unueberlegt
von remote mit Partitionstabellen herumgemacht. Und - weil mir das Tool
sagte, dass der kernel die Tabelle erst beim naechsten Booten
mitschneidet, kurzerhand die Maschine auch neu gebootet.

Wobei, ist ein shutdown bis zum grub-error ein "neu booten"?

Vermutlich nicht wirklich.

Was ist passiert?

Ich wollte die GPT-Partitionstabelle von einer Platte auf eine zweite
kopieren und anschliessend die GUID der zweiten Platte veraendern. Soll
wohl funktionieren.

Allerdings kam das Tool welches ich dafuer verwendete ohne sinnvolle
Hilfe zu den Optionen daher und hatte natuerlich auch keine
aussagekraeftige man-Page mitgeliefert. Ich habe also folgerichtig die
Tabelle von der "neuen" Platte auf die alte uebertragen. Das Backup der
alten Tabelle hatte ich natuerlich nicht vorher auf eine andere Maschine
uebertragen.

*seufz*

Letzlich ist es mir aber gelungen, das ganze wieder in einen
bootfaehigen Zustand zu versetzen und ohne Datenverlust aus der Sache
herauszukommen.

Recovery-Anleitung:
- man beschaffe sich systemrescuecd und ueberrede die Maschine, davon zu
booten
- das Tool "testdisk" ist dafuer gedacht, Partitionen anhand der
Metadaten der Partition wiederfinden zu koennen. Dauert etwas, war aber
erfolgreich
- bei mir fehlte noch die GPT Bios Boot Partition, die habe ich manuell
wieder angelegt, interaktiv mit gdisk
- dann partprobe + vgscan + vgmknodes
- alte root-Partition mounten
- alte boot-Partition in der gemounteten root-Partition mounten
- /dev und /proc per bind-mount in die gemountete root-Partition mounten
- chroot in die root-Partition
- grub2-install /dev/sda
- alles wieder huebsch umounten

und fingerscrossed - reboot

*puuh*

Liebe Gruesse,
Ingo