[BraLUG] Linux in Brandenburg
Maximilian Strehse
max at strehse.eu
Di Apr 4 11:50:05 CEST 2017
Am 04.04.17 um 10:48 schrieb Stefan Krueger:
> Hallo,
> >Linux bietet hier zwar mit Samba theoretisch die meisten
> Grundfunktionen von Active Directory, allerdings ist die Konfiguration
> ne Katastrophe. Ich hab das mal für nen Kunden einrichten wollen, bin
> dann aber schnell wieder zum Windows Server zurück.
> Wenn man komplett auf Linux umsteigt, braucht man sich keine Gedanken
> mehr darüber machen wie ich mein Windows da ran friemle..
Trotzdem wirst du dann immer noch die Anforderungen erfüllen müssen wie
nutzerspezifische Bereitstellung von Software, Freigabe von Resourcen
wie Drucker, Netzlaufwerke, Desktoplinks und co. auf Nutzerebene
unabhängig vom Rechner an dem der Nutzer sitzt. Ich lass mich hier gerne
belehren, aber für Linux bieten die meisten Konfigurationstools nur
Einstellungen auf Rechnerebene.
> >Davon, dass unter umständen aufgrund der immer noch mangelhaften
> Versorgung mit Treibern neue, mit Linux Kompatible, Hardware
> angeschafft werden (WLAN / Audio) muss und vermutlich die Hälfte der
> Drucker und Scanner danach nicht mehr verwendet werden kann, reden wir
> hier garnicht.
> OK.. also wir nutzen hier überwiegend Linux und haben hier keine
> Probleme mit alter oder mit aktueller Hardware, mein T460 funktioniert
> im großen und ganzen so wie er soll unsere alten und neuen Server
> gehen auch out-of-the-box mit unserer wunsch-linux-distro und unser
> druckserver ist ein cups, daran hängen HP und Ricoh teile, früher auch
> dell und samsung.. lief alles ohne Probleme. Diese Denke das Hardware
> nicht läuft war bestimmt von >15Jahren aktuell, aber heute eher
> selten, zumal man auch beim Anbieter anfragen kann ob es unterstützt
> wird bzw bei ner Ausschreibung das mit einbringt.
Für Lexmark und Canon gibt es glaube bis heute keine brauchbaren Linux
Treiber und bei den meisten HP Treibern wird nicht der volle Umfang an
Gerätefunktionen unterstützt. ALSA ist ein weiteres Beispiel von
Treibern die nur teilweise funktionieren. Und "in welcher Zeit lebst du
eigentlich" beantworte ich mal mit "2017" wo mit Firefox auch gleich
Pulseaudio automatisch mit installiert wird damit überhaupt was läuft.
Alles in allem siehts bei Audio auch 2017 weiter schlecht aus. 802.11ac
Wifi Adapter und USB Wifi Adapter machen auch 2017 weiterhin Probleme.
Das Internet ist zudem voll mit Leuten die Probleme mit Wifi Adaptern
von Realtec, Broadcom haben. Propritäre Grafiktreiber sind auch 2017
noch nicht unproblematisch und setzen teilweise Kernelupdates / Patches
voraus.
> >Nicht zuletzt ist so eine komplette Umstellung auch mit hohen Kosten
> und Zeitaufwand verbunden, wenn jeder Rechner einzeln aufgesetzt
> werden muss und ein Admin für jede kleine Änderung an der
> Konfiguration der Arbeitsstationen von einem Rechner zum nächsten
> rennen muss um Programme zu installieren oder Konfigurationen
> vorzunehmen. Windows bietet hier bereits gute Lösungen für die
> Verteilung von Konfigurationen und Installationspakete an alle Rechner
> der Domain.
> Auch das ist leider nicht korrekt. Iche setze dir 100 Linux-Clients in
> unter 30minuten auf (mittels FAI) inkl Desktop-Enviroment +
> LibreOffice + Mail-Client.. das spätere Administrieren der
> Server/Clients macht man mit einem Config-Managementsystem, bei uns
> Saltstack womit ich ratzifatzi pakete, configs, user ausgerollt habe
> da wird jeder Windows-Admin neidisch..
Hier ein klares "ja du hast Recht, mit Puppet, Chef und Co sind Rechner
schnell konfiguriert". Aber eber nur auf Rechnerebene. Wenn mehrere
Personen sich einen Rechner teilen oder zwischen Rechnern wechseln,
brauchst du aber Konfiguration auf Nutzerebene wo ich ehrlich gesagt
aber keine Ahnung habe ob es da bei Linux Lösungen gibt, lass mich da
gerne belehren. Ich kenne zumindest keine.
> >Alles in allem stellt sich hier wie Michael schon richtig angemerkt
> hat die Frage was der Nutzen einer Umstellung sein soll. Ich seh das
> auch eher als Aktion für das gute Bauchgefühl, die vermutlich schnell
> zu Bauchschmerzen führen wird.
> Nunja Lizenzkosten sparen, kein Vendor-Lockin. Das schlimmste wird
> wohl die Umstellung der Fachverfahren sein.. Wobei es hier eigentlich
> traurig genug ist das man sowas nicht übers Web macht und damit egal
> ist was es für ein Client ist. Man spart auch kosten weil man keine
> neue Hardware braucht (Wie beim Upgrade von WinXP>Win7 oder jetzt bald
> wieder auf Win10)
> >Dennoch kann es meines Erachtens nicht schaden, bei der
> Stadtverwaltung mal anzufragen ob es dort Bestrebungen gibt und ob wir
> als BraLUG da beratend unterstuetzen koennen und duerfen.
> Na da kann doch der BraLUG-Vorstand bestimmt mal ganz offiziell
> nachfragen ;)
Dem kann ich nichts hinzufügen, probiert es aus, ich persönlich sehe da
aber weder einen Sinn noch einen Vorteil gegenüber Lösungen von
Microsoft, außer halt die Lizenzkosten und halt die Bindung an einen
Anbieter. Und auch wenn ich ein Freund von freier Software bin, habe ich
kein Problem für gute Software zu bezahlen.
MfG
Max
> MfG
> Stefan
> *Gesendet:* Dienstag, 04. April 2017 um 09:33 Uhr
> *Von:* "Maximilian Strehse" <max at strehse.eu>
> *An:* bralug at bralug.de
> *Betreff:* Re: [BraLUG] Linux in Brandenburg
>
> Moin,
>
> die Frage die sich in den meisten Fällen ställt ist, wer dafür
> garantiert, dass alles nach der Umstellung läuft und ob bestehende
> Dienste und Rechteverwaltungen (keine Ahnung ob die Active Directory
> und Group Policies nutzen) im gleichen Umfang unter Linux abgebildet
> werden können.
>
> Linux bietet hier zwar mit Samba theoretisch die meisten
> Grundfunktionen von Active Directory, allerdings ist die Konfiguration
> ne Katastrophe. Ich hab das mal für nen Kunden einrichten wollen, bin
> dann aber schnell wieder zum Windows Server zurück.
>
> Die Kompatibilität mit anderen Ämtern ist ein weiterer Punkt wo es
> vermutlich krachen wird, genau so wie bei der Nutzerakzeptanz. Davon,
> dass unter umständen aufgrund der immer noch mangelhaften Versorgung
> mit Treibern neue, mit Linux Kompatible, Hardware angeschafft werden
> (WLAN / Audio) muss und vermutlich die Hälfte der Drucker und Scanner
> danach nicht mehr verwendet werden kann, reden wir hier garnicht.
>
> Nicht zuletzt ist so eine komplette Umstellung auch mit hohen Kosten
> und Zeitaufwand verbunden, wenn jeder Rechner einzeln aufgesetzt
> werden muss und ein Admin für jede kleine Änderung an der
> Konfiguration der Arbeitsstationen von einem Rechner zum nächsten
> rennen muss um Programme zu installieren oder Konfigurationen
> vorzunehmen. Windows bietet hier bereits gute Lösungen für die
> Verteilung von Konfigurationen und Installationspakete an alle Rechner
> der Domain.
>
> Alles in allem stellt sich hier wie Michael schon richtig angemerkt
> hat die Frage was der Nutzen einer Umstellung sein soll. Ich seh das
> auch eher als Aktion für das gute Bauchgefühl, die vermutlich schnell
> zu Bauchschmerzen führen wird.
>
> Grüße
> Max
>
> Am 04.04.17 um 08:45 schrieb Michael Kuerschner:
>
> Hallo,
> den großen Schuh mit NSA, MS und nun auch Trump muss man nicht
> raus holen. Wichtig sind die Stadt(verwaltung) doch Punkte wie:
> - Abbilden der Fachverfahren
> - Reibungsloser Betrieb, besonders am Dienstag und Donnerstag
> - Austauschformate, welche mit anderen Ämtern und Bürgern passen
> Die IT Administration ist bestrebt einen sauberen, andauernden
> Betrieb zu leisten. Ein Problem ist der Mangel an Zeit und nicht
> ein Mangel an Motivation. Der "Bürger" findet es bestimmt auch
> nicht gut, wenn Gelder für Dinge ausgegeben werden, welche nicht
> sofort zum Ergebnis führen. UND - Microsoft Windows, Office und
> Ökosystem ist bekannt und wird auch mit den Macken beherrscht.
> Die WICHTIGE Frage: Wieso soll die Stadt ihre IT ändern? Wegen dem
> guten Gefühl?
> Beste Grüße
> Micha
> 2017-04-01 10:25 GMT+02:00 Norbert Böhm
> <sternentanz at friedenswarte.de <mailto:sternentanz at friedenswarte.de>>:
>
>
> Hallo Stefan
>
> Interessante Mail.
> Ich bin noch nicht so lange dabei und weiss nicht, ob schon
> jemand der Stadt solche Vorschläge gemacht hat. Klar ist
> jedoch, dass bevor man sowas macht, die Systeme ausgereift
> seien müssen und eine gute Pflege garantiert ist. Ansonsten
> ist so ein Modellprojekt in einer Kleinstadt wie Brandenburg
> wahrscheinlich viel besser zu umzusetzen als in einer
> Großstadt wie München.
> Ich fände es sehr ambitioniert so etwas zu überlegen, aber das
> Hauptproblem sind wie immer Leute, die gut am Windows-
> Geschäft mitverdienen und sich in der Politik Gehör
> verschaffen. Ich meine, spätestens seit Trump leben wir im
> "postfaktischen Zeitalter", wo es nicht primär um
> Allgemeinnutzen und Vernünftigkeit geht, sondern um die Kunst
> die öffentliche Meinung zum eigenen Vorteil zu manipulieren.
>
> Sicher hätte man dann auch schnell Leute von Mikrosoft am
> Hals, die diese Kunst besser beherrschen. Zudem ist Dtl. als
> Versall der USA vielleicht auch daran interessiert, dass die
> NSA leichteren Zugang hat usw. IT ist heute auch ein Feld der
> Kriegsführung...
>
> Toll wäre so ein Projekt natürlich, soviel ich gelesen habe,
> wollen die Russen sich von Microsoft emanzipieren, vielleicht
> kommt die Neuerung eher aus dieser Richtung - Russland, China usw.
>
> Was evolutionäre Prozesse betrifft, so ist es vielleicht nicht
> sinnvoll gegen bestehende Umstände anzukämpfen, sondern ein
> besseres System aufzubauen, was irgendwann das alte obsolet
> macht...
>
> Schönes Wochenende allerseits,
>
> Norbert
>
>
>
>
>
>
>
> Am 31.03.2017 um 09:45 schrieb Stefan Krueger:
>
> Hallo in die Runde,
>
> sorry für den Betreff, aber ich bin bei sowas echt unkreativ.
> Wenn man sich die Meldungen zu Limux[1][2] und vor allem
> die Kommentare so anguckt, denke ich mir oft, alle Meckern
> aber kaum einer fragt sich warum ist das nicht in unserer
> Stadt so?
> Dortmund[3] zeigt jetzt auch wieder das Sie es teilweise
> versuchen und pö-a-pö auf Linux umrüsten (zumindest
> Teilweise).
> Jetzt zu meiner Frage gab es schon mal Versuche,
> Anregungen oder Vorschläge sowas bei uns in der
> Stadtverwaltung zu nutzen (evtl von der Bralug initiert)?
> Soweit ich weiss hat ja der ein oder andere Kontakt dort hin.
>
> MfG
> Stefan
>
>
>
> [1]https://www.golem.de/news/limux-die-tragische-geschichte-eines-leuchtturm-projekts-1702-126230.html
> [2]https://www.heise.de/newsticker/meldung/Aus-fuer-LiMux-Muenchner-Stadtrat-sagt-zum-Pinguin-leise-Servus-3626623.html
> [3]http://blog.do-foss.de/
>
>
>
>
> --
> "...
> If heaven's so great, then why don't you go,
> I'd rather fry, than be part of your show,
> I'm not a little angel I never will be,
> I'm not a little devil, not yet, but I could be,
> ..."
> Witchfynde – Would Not Be Seen Dead In Heaven
> ----
> PGP key: 67CF4BDE
>
> --
> Maximilian Strehse
> Harlunger Straße 1
> 14770 Brandenburg an der Havel
>
> Homepage:http://maximilian.strehse.eu
> Email:maximilian at strehse.eu
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