[BraLUG] Projektanfrage

Wolfram Eifler c09 at weifler.de
Mi Feb 21 14:04:00 CET 2018


Hi Ingolf, 

evtl. ist es für dich sinnvoll, Sebastian Andres bei der Belug zu
kontaktieren (sebastian.andres belug.de).

	a) er ist blind
	b) er arbeitet mit linux

Vermutlich kann er dir einen guten, alltagsorientierten Überblick
darüber geben, was möglich ist. 

:) Wolfram


On Wed, 21 Feb 2018 10:53:38 +0100
Ingolf Petersohn <Ingolf.Petersohn at yandex.ru> wrote:

> Hallo Linuxer,
> 
> ich stelle hiermit eine Anfrage, ob ein bestimmtes Thema für die
> BraLUG interessant ist.
> 
> Weil ich selbst von der Gefahr, zu erblinden, betroffen bin,
> beschäftige ich mich seit Anfang des Jahres mit Linux, das per
> Bildschirmvorleser zu mir spricht.
> 
> Weil es um meine Augen eben so steht, wie beschrieben, nehme ich seit
> einigen Monaten an Mailverteiler-Diskussionen teil. Ich habe gelernt,
> daß ich mir den Rechner nicht abschminken muß, wenn ich nichts mehr
> sehe, sondern im Gegenteil, daß er an Bedeutung zunimmt. Ich staune
> immer wieder, was Blinde am Rechner so alles zustande bringen.
> 
> Weil ich jedoch nichts mit Windows am Hut habe, muß meine Lösung eine
> Linux-Lösung sein. Ich habe mir einen Überblick verschafft und kenne
> die Linuxe, die sich blind bedienen lassen. Da gibts von Klaus
> Knopper das Ariane-Linux, auf Knoppix basierend und ein altes
> französisches Projekt (B-Linux, ich nenne es BLinux) das den
> Bildschirm nur englisch und französisch vorlesen konnte. Es basiert
> auf Ubuntu 14.04. Mein angepaßtes Blinux ist inzwischen soweit, daß
> es deutsch spricht und zwar nicht nur mit einer unter Windows
> üblichen schrecklichen synthetischen Stimme, sondern fast echt. Unter
> Windows ist mir keine Lösung bekannt (auch aus den Diskussionsgruppen
> nicht), die jedes pdf-Dokument vorlesen kann. Mein Blinux hat mir
> schon seitenlang Machiavellis Buch vom Fürsten vorgelesen. (Es sollte
> es längeres pdf-Dokument sein und da hatte ich nur den Machiavelli
> zur Hand.)
> 
> Eine anständige Blindenlösung sollte natürlich auch gesprochene
> Befehle annehmen und als Diktiermaschine funktionieren. Auch dafür
> gibts unter Windows keine mir bekannte Lösung. Ich weiß natürlich von
> Cortana. Aber das ist das Wanzen-Windows-10, das mir nicht auf den
> Tisch kommt.
> 
> In der Windowswelt gibts verschiedene Bildschirmvorleser, die außer
> NVDA alle sehr teuer sind. Das bezahlt die Krankenkasse. Aber die
> Rechnerhardware bezahlt die Krankenkasse nicht, so, als ob die
> Blinden außer blind tippen und Mails vorlesen lassen etwas damit tun
> würden.
> 
> Weil es unter Win keinen pdf-Vorleser zu geben scheint, kopieren die
> Blinden Text aus pdf in Word und lassen sich das vorlesen. Sie
> versenden das Word-Dokument dann auch und nehmen Word-Dokument als
> Anhang dankbar an. Daß man sich dann mit Makros und OLE seinen
> Rechner verderben lassen kann, nimmt man in Kauf.
> 
> Soweit mein erster Bericht. Ich denke, daß man sich mit diesem Thema
> einen guten Namen machen kann. Ich werde aufgrund meiner Lage
> natürlich weiter dran arbeiten, egal, ob das Thema für Euch
> interessant ist.
> 
> Aus der Blindengemeinde habe ich bereits zwei Leute, die auf meine
> Ergebnisse warten.
> 
> Weil ich mit Hartz4 auskommen muß, frage ich hier mal an, ob jemand
> 2,5-Zoll-Laptop-Festplatten zu verschenken hat. Ich will auf meinem
> nicht produktiven Zweit-Laptop das Blinux installieren, das es bisher
> nur auf einem Stick gibt. Der Rechner hat derzeit leider keine
> Festplatte, weil ich die als 320-GB-"USB-Stick" verwende. Man braucht
> ja Datenträger für Backups.
> 
> Tschüß
> 
> Ingolf
> 
> 
> Dipl.-Ing. Ingolf Petersohn
> P.O.-Box/Postfach 1625
> 14747 Brandenburg an der Havel
> Германия / Germany / גרמניה / ألمانيا
> Phone: +49-177-5171548, +49-3381-2589478




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