[BraLUG] Mitstreiter fuer Aprilvortrag gesucht!

Ingo Schaefer ingo at ingo-schaefer.de
Di Mär 4 20:28:55 CET 2008


Hallo Freunde freier Software,
Am Dienstag, den 04.03.2008, 12:36 +0100 schrieb Markus Dahms:

> [alle wollen Skype...]
> 
> Ich werde bestimmt nicht Politikerkindergarten spielen, aber unterstuetzen
> kann ich das nicht.
> 
> Nur so interessehalber: Stehe ich mit dieser Meinung in der BraLUG allein
> da? Angehoerige und anderweitig von mir beeinflusste Leute werden jetzt
> nicht direkt gefragt ;).

Beim Thema VoIP und Internet-Messaging geht es - wie haeufig - um eine
Entscheidung, bei der man fuer sich selbst zwar Praeferenzen haben kann,
aber diese nicht allein faellen kann.

Skype ist ein Kommunikationsmittel. Geschaeftspartner, Freunde, Bekannte
etc. verwenden es. Entweder verwende ich es auch oder ich kommuniziere
nicht mit ihnen. So einfach ist es. Natuerlich kann ich wie ein Prophet
mit dem Schild "Leute, verwendet freie Software" rumlaufen (und mache
das auch), aber zwingen kann ich sie nicht dazu. Ich muss also meine
prinzipielle Einstellung gegen proprietaere Software aufweichen, um mit
ihnen derartig kommunizieren zu koennen oder auf Alternativen
ausweichen.

Nehmen wir als Beispiel Instant-Messaging. Da gibt es auch ne Menge an
verfuegbaren Protokollen, die alle mehr oder weniger standardisiert
sind. Ich persoenlich favorisiere ICQ. Warum? Weil ich das seit 1998
nutze. Und es funktioniert einfach. Trotzdem ist das
Kommunikationsprotokoll verhaeltnismaessig proprietaer. Und das
verwenden auch andere BraLUG-Mitglieder (so auch Du!) - 

Warum nimmst Du nicht Jabber?

Richtig. Weil alle Leute mit denen Du auf diesem Weg kommunizieren
willst, ICQ haben.

Die Welt der freien Software kann und soll doch nicht losgeloest vom
Rest der Welt sein. Software dient einem Zweck! Und wenn freie Software
aus welchen Gruenden auch immer diesem Zweck nicht oder noch nicht
dient, dann muss es meiner Meinung nach erlaubt sein, auch proprietaere
Software zu nutzen. 

Anderes Beispiel sind Office-Formate. Natuerlich verwende ich
OpenOffice.org und speichere in ODF. Aber wenn ich gemeinsam mit anderen
Menschen Dokumente bearbeiten will, die das nicht nutzen koennen oder
wollen, dann verwende ich auch proprietaere Dateiformate - einfach damit
es ueberhaupt geht.

Was bedeutet das jetzt fuer den Workshop?

Ja, man sollte die Technologie zunaechst produkt- und herstellerneutral
darstellen. Dann die freie Software zeigen, erlaeutern dass und ggf. wie
diese unter verschiedenen Betriebssystemen funktioniert und in einem
Demo zeigen.

Dann waere eine kritische Betrachtung ueber Skype auch nicht falsch und
wie bereits schon geschrieben wurde auf die Schwachstellen hingewiesen
werden. Es ganz rauslassen waer aber auch bloed, eben weil es
funktioniert, auf vielen Betriebssystemen verwendet werden kann (Linux
PPC uebrigens gar nicht, Linux x86 buggy) und weil es kostenlos
verfuegbar ist. Das ist zwar noch nicht freie Software, aber es hilft
den Menschen. Und genau darauf kommt es an.

meint
Ingo



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