[BraLUG] Linux ist Frickelware

wolff info at wolffvonrechenberg.de
Sa Nov 24 18:09:22 CET 2007


Hallo,
ich weiß nicht, ob der Typ wirklich was zu entscheiden hat oder ob der
nur auf dicke Hose macht. Wenn er was zu entscheiden hat, dann tut mir
das Unternehmen leid. Denn auf der Basis von Emotionsausbrüchen ist noch
keine sinnvolle Entscheidung getroffen worden. Aber lassen wir das:
Unternehmer - vor allem kleine und mittelständische - hassen
Veränderungen. Natürlich sind die meisten froh, wenn ihre IT
einigermaßen läuft, ganz egal ob mit Windows oder sonstwas. Aber noch
brauchen sie ja auch nicht umzudenken. Erst wenn tatsächlich kein
Computer mit XP mehr verfügbar ist, wenn Dell und Lenovo alle
Downgrade-Gutscheine versemmelt haben und wenn die erste XP-Kiste im
Firmennetzwerk seinen letzten Schnaufer tut, dann sind sie zum Umdenken
gezwungen. Dann hat Linux auch beim Handwerkerbetrieb eine Chance. Das
ist übrigens für viele Freiberufler und Unternehmer ein ganz reales
Problem: Was kommt nach XP? Linux leidet unter seinem schlechten Image
aus den Anfangsjahren, aber man sollte den schlechten Ruf,den sich Vista
in seinem ersten Jahr erworben hat, nicht unterschätzen. Den ersten
Vorgeschmack haben die Firmen doch schon mit IE 7 bekommen.
Windows-Updates gemacht, und dann war das Ding auf der Platte. Plötzlich
sind die Bookmarks nicht mehr dort, wo sie mal waren, die gewohnten
Menüleisten sind default abgeschaltet, etc. Da kommen arme
Büroangestellte schon mal ins Fluchen, und die Produktivität leidet. Es
hat gar keinen Zweck, mit einem Unternehmer zu diskutieren, wenn alles
läuft. Menschen sind nur dann zum Umdenken bereit, wenn es sich nicht
vermeiden lässt. Übrigens: Der Bundesrechnungshof hat die öffentlichen
Verwaltungen letzte Woche in deutlichen Worten aufgefordert, mehr freie
Software einzuführen. Ich bin sicher, dass sich Linux zuerst in
Verwaltung und Bildung bewähren wird.

Viele Grüße soweit
Wolff




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